Es gibt viele Gründe, warum sich Hundebesitzer für eine Kastration entscheiden.
- Ausgeprägtes rüdenhaftes Verhalten
- Herumstreunen
- Ausbildung des Junghundes
- Häufiges Harnmarkieren
- Verhinderung einer unerwünschten Trächtigkeit der Hündin
- Aggressionsverhalten gegenüber anderen Hunden
- Krankheit, die durch die Kastration behandelt oder verhindert werden kann
Wenn Ihr Hund ein ausgeprägtes rüdenhaftes Verhalten zeigt
So süß ein Rüde sein kann, so frustrierend kann es sein, wenn er plötzlich auf die Idee kommt, sich mit allem paaren zu wollen, was sich in seiner Nähe befindet. Das können beispielsweise Kissen, Ihre Beine, Kinder oder andere Hunde sein.
Viele Besitzer empfinden es als unangenehm, wenn ihr Rüde ein gesteigertes Sexualverhalten zeigt.
Der Sexualtrieb kann auch die Aufmerksamkeit und Konzentration Ihres Hundes beeinflussen. Das kann beispielsweise bedeuten, dass der Kontakt und das Training mit Ihrem Junghund anspruchsvoller werden.
Wenn Ihr Hund herumstreunt
Wenn Ihr Hund beginnt herumzustreunen, dann häufig, um in der Nachbarschaft eine läufige Hündin zu finden. Häufig entstehen so gefährliche Situationen (z.B. beim Überqueren von Straßen etc.). Es ist ein ungutes Gefühl nicht zu wissen, wo sich der Hund befindet, vor allem, wenn der Hund für längere Zeit weg ist.
Training Ihres Junghundes
Befinden sich Rüden in der Pubertät, dann erreicht das Geschlechtshormon Testosteron die höchste Konzentration im Blut. Diese Phase beginnt in etwa im Alter von einem halben Jahr und dauert ungefähr bis zum Alter von 15 – 16 Monaten an. Genau in dieser Zeitspanne nimmt das Training an Intensität und Wichtigkeit zu.
Es kann von Vorteil sein, die Testosteronwirkung in dieser Zeit durch eine medikamentöse Kastration auszuschalten, so dass der Hund sich mehr auf die Ausbildung konzentrieren kann.
Wenn Ihr Hund in der Wohnung markiert
Die Kastration kann in einigen Fällen auch eine Lösung für das lästige Urinmarkieren des Rüden in der Wohnung sein.
Beachten Sie jedoch, dass andere Gründe für dieses Verhalten, wie beispielsweise Blasenprobleme oder eine mangelnde Erziehung, ausgeschlossen werden müssen. Besprechen Sie das Problem mit Ihrem Tierarzt, bevor Sie eine Entscheidung über die Kastration Ihres Hundes fällen.
Eine ungewollte Trächtigkeit der Hündin verhindern
Nicht jede Trächtigkeit ist gewollt, Welpen zu bekommen ist eine bedeutende Entscheidung.
Eine ungewollte Trächtigkeit sollte aus mehreren Gründen vermieden werden. Vielleicht passen die beiden Hunde nicht zusammen. Auch gesundheitliche Einschränkungen von Rüde oder Hündin oder die mögliche unerwünschte Verpaarung von verwandten Hunden können eine Entscheidung gegen Welpen sein. Manchmal ist es aber auch für den Besitzer aus zeitlichen oder finanziellen Gründen schwierig, sich adäquat um die tragende Hündin und später um die Welpen zu kümmern.
Aggressionsverhalten gegenüber anderen Hunden
Es gibt viele Gründe, warum Hunde aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden zeigen.
Oft sind die Hunde gestresst, ängstlich oder nervös. Der Hund hat das Gefühl, dass er gegenüber dem Menschen die Rolle des Aufpassers übernehmen muss und kommt daher nicht zur Ruhe.
Die Kastration kann bei Aggressionen gegenüber anderen Rüden die Lösung sein, häufig ist sie es jedoch nicht. Aggressionsverhalten gegenüber Menschen oder Hunden im Allgemeinen sind in der Regel nicht durch eine Kastration beeinflussbar. Ist Ihr Hund aggressiv? Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über eine geeignete Lösung für sich und Ihren Hund. Vielleicht kann der Besuch bei einem Tierarzt, der sich auf Verhalten spezialisiert hat, hilfreich sein?
Die Kastration kann gewissen Krankheiten vorbeugen oder sie therapieren
Kastration eines kryptorchiden Rüden
Ab dem Alter von 6 – 8 Wochen sollten sich beim Rüden beide Hoden im Hodensack befinden. Ist keiner oder nur einer der beiden Hoden in den Hodensack abgestiegen, spricht man von Kryptorchismus.
Kryptorchide Rüden haben ein erhöhtes Risiko, Hodenkrebs zu entwickeln. Ihr Tierarzt wird Ihnen daher raten, Ihren Hund kastrieren zu lassen, um der Entstehung von Hodentumoren vorzubeugen.
Es besteht auch eine größere Gefahr, dass sich der nicht abgestiegene Hoden um seine eigene Achse dreht. Bei diesem sehr schmerzhaften Zustand, der sogenannten Hodentorsion, wird die Blutversorgung des Hodens teilweise abgeschnürt.
Die Kastration eines kryptorchiden Rüden ist komplizierter als eine normale Kastration. Das liegt daran, dass sich der Hoden entweder im Leistenkanal oder in der Bauchhöhle befindet. Daher handelt es sich um einen größeren Eingriff. Ein kryptorchider Hoden muss immer chirurgisch entfernt werden. Kryptorchismus ist erblich und sollte deshalb immer Grund für einen Zuchtausschluss sein.
Kastration eines Rüden mit einer vergrößerten Prostata
Ältere Rüden können Probleme mit einer vergrößerten Prostata haben. Die Kastration verschafft häufig schnelle und effiziente Abhilfe für dieses Problem und kann daher eine gute Lösung sein. Es gibt aber Tierarzneimittel, welche für die Therapie dieser Erkrankung zugelassen sind. Somit lässt sich eine Kastration und möglicherweise sogar ein chirurgischer Eingriff vermeiden.
Kastration eines Rüden mit Vorhautentzündung
Manche Rüden zeigen eine chronische Vorhautentzündung, die durch den Einfluss der Hormone aus den Hoden aufrechterhalten wird. In vielen Fällen kann eine Kastration Abhilfe für dieses Problem schaffen.